Welche Vorgaben muss ein Flüssigdüngertank für AHL & SHL erfüllen?
Flüssigdüngertanks sind in der Landwirtschaft beliebt, da sie die Grundlage für eine effiziente und gleichmäßige Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen darstellen. Weit verbreitet sind hierbei insbesondere AHL-Tanks (Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung) oder ASL-Tanks (Ammoniumsulfat-Lösung). Die Lagerung beider Düngerarten ist jedoch als wassergefährdend eingestuft und kommt daher mit besonderen Auflagen einher, denen ein Lagertank für AHL & ASL entsprechen muss.
Welche Werkstoffe kommen für Flüssigdüngertanks in Frage?
Flüssigdünger-Tanks müssen robust, dicht und widerstandsfähig gegenüber chemischen Einflüssen sein. Flüssigdünger enthalten oft aggressive Stoffe wie Stickstoff, Kalium oder Phosphor in konzentrierter Form, die das Material des Tanks angreifen können. Für Flüssigdüngertanks kommen grundsätzlich diverse Materialien in Frage, wie:
- Polyethylen (PE)
- Polyester
- GFK
- Stahl
- Edelstahl
Je nach Werkstoff kann es notwendig sein, den Innenraum des Behälters mit einer bauartzugelassenen Beschichtung zu versehen. Wegen der Korrosivität des Düngemittels ist dies beispielsweise bei Stahltanks zu beachten. Einwandige Lagertanks aus GFK oder Polyethylen sind nur für eine Aufstellung in einer Auffangwanne geeignet.
Welche gesetzlichen Auflagen gibt es für Flüssigdüngertanks?
Die Lagerung von Flüssigdünger in entsprechenden Tankanlagen unterliegt in Deutschland strengen Auflagen, um die Umwelt und das Grundwasser zu schützen. Zu den wichtigsten Vorschriften zählen:
- WHG (Wasserhaushaltsgesetz): Flüssigdünger gilt als wassergefährdender Stoff, daher müssen die Tanks hohen WHG-Sicherheitsanforderungen entsprechen. Hierzu zählt insbesondere die Pflicht, Flüssigdünger in doppelwandigen Tanks zu lagern (z.B. DIN6616/2) oder im Falle eines einwandigen Tanks eine ausreichend dimensionierte Auffangwanne bereitzustellen.
- Düngemittelverordnung (DüMV): Diese Verordnung regelt den sicheren Umgang mit Düngemitteln, einschließlich der Lagerung und Kennzeichnung. Die Tanks müssen klar gekennzeichnet sein, um Verwechslungen zu vermeiden.
- BImSchG (Bundes-Immissionsschutzgesetz): Bei größeren Lagermengen können zusätzliche Anforderungen an die Belüftung oder Schutzmaßnahmen vor Verunreinigungen gestellt werden.
Darüber hinaus müssen bei der Aufstellung und dem Betrieb der Tanks lokale Bauvorschriften sowie Bestimmungen der Umweltbehörden beachtet werden. Die Beschaffung eines Flüssigdüngertanks sollte unbedingt in Abstimmung mit einem TÜV-geprüften und zertifizierten Fachbetrieb erfolgen, der auch für die Abnahme und Inbetriebnahme der Tankanlage zugelassen ist. Denn bei unsachgemäßer Lagerung drohen Bußgelder oder sogar strafrechtliche Konsequenzen.
Wie lagert man Flüssigdünger richtig?
Die sachgemäße Lagerung von Flüssigdünger ist entscheidend für den Schutz der Umwelt und der eigenen Sicherheit. Hier sind einige grundlegende Tipps:
- Lagerung in geeigneten Tanks: Wie erwähnt dürfen nur doppelwandige Lagertanks verwendet werden, die für Flüssigdünger zugelassen sind. Diese müssen regelmäßig auf Dichtheit geprüft werden. Alternativ muss eine Auffangwanne vor Ort vorhanden sein.
- Sicherheitsabstände: Tanks sollten mindestens 10 Meter entfernt von Gewässern oder Brunnen aufgestellt werden, um das Risiko einer Verunreinigung des Grundwassers zu minimieren.
- Schutz vor Witterungseinflüssen: Flüssigdünger sollte nicht extremen Temperaturen ausgesetzt werden. Daher ist es ratsam, die Tanks in einem überdachten Bereich zu lagern. Einige Flüssigdünger können bei niedrigen Temperaturen eindicken oder kristallisieren.
- Kennzeichnung: Jeder Tank muss klar gekennzeichnet sein, um Verwechslungen zu vermeiden. Es sollten auch Hinweise zu den gelagerten Stoffen und den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen angebracht werden.
- Belüftung: Insbesondere bei großen Tanks ist eine ausreichende Belüftung wichtig, um Gasansammlungen oder Druckaufbau zu vermeiden.
Welche Tanks sind für die Lagerung von Flüssigdünger geeignet?
Für die Lagerung von Flüssigdünger sind speziell zugelassene Tanks erforderlich. Diese Tanks unterscheiden sich in Größe, Material und Bauart. Die gebräuchlichsten Typen sind:
- Doppelwandige Tanks: Diese bieten einen besonders hohen Schutz, da der Mantelraum des Behälters als Sicherheitsbarriere dient. Weit verbreitet sind doppelwandige Stahltanks für die oberirdische Installation, gefertigt nach DIN 6616/02. Bei Korrosion im Produktraum schlägt das Vakuum-Leckwarngerät des Doppelmantels Alarm. Für den Einsatz als Flüssigdüngertank kann, je nach Werkstoff, eine bauartzugelassene Innenbeschichtung notwendig sein.
- Edelstahltanks: Edelstahltanks sind besonders korrosionsbeständig und vielseitig einsetzbar, auch für andere Medien. Auch ein Edelstahltank kann als Flüssigdüngertank in Frage kommen, jedoch ist auch hier oftmals eine bauartzugelassene Innenbeschichtung notwendig.
- Kunststofftanks & GFK Tanks: Tanks aus Polyethylen, Polyester und GFK sind preiswert, leicht und dennoch robust. Diese Tanks sind jedoch nur in Verbindung mit einer Auffangwanne für eine Lagerung von Flüssigdünger zulässig. Die Eignungsfeststellung des Werkstoffes für Ihren Flüssigdünger sollte durch Herstellerangaben verifiziert werden.
- Einwandige Tanks mit Auffangwanne: Wenn ein einwandiger Tank für eine Flüssigdüngerlagerung verbaut werden soll, muss der Flüssigdüngertank in eine Auffangwanne gestellt werden. Diese Wanne muss das Volumen des Tanks im Falle einer Leckage auffangen können und unterliegt ebenfalls einer behördlichen Freigabe.
Fazit
Die Lagerung von Flüssigdünger erfordert sowohl eine gründliche Planung als auch die Beachtung gesetzlicher Vorschriften. Die Wahl des richtigen Tanks – doppelwandig oder mit externer Auffangwanne, gefertigt aus Kunststoff, Stahl oder Edelstahl – ist entscheidend, um Umweltschäden zu verhindern und die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Empfehlenswert ist die Kontaktaufnahme mit lokalen Behörden, um bundeslandspezifische Anforderungen bei der Beschaffung und Installation eines Flüssigdüngertanks zu beachten. Bei der Beschaffung eines Flüssigdüngertanks kann auch ein gebrauchter Tank in Frage kommen, der deutlich günstiger ist als ein vergleichbarer neuer Flüssigdüngertank.